Gleich ob im Geschäft, im Katalog oder online, die Farbvielfalt ist gewaltig. Einerseits die Farbtöne, andererseits die Marken, Qualitäten und Mengen. Was braucht der Anfänger für seine ersten Schritte in die bunte Welt der Acrylfarben? Was macht Sinn? Und was ist wirklich unnötig?
In diesem Blogbeitrag zeige ich dir meine Top-Drei, die sinnvollen Fünf, die bequemen Sieben und letztendlich meine Top-Ten!
Bevor du an einen Kauf denkst, empfehle ich dir, das Acryl-Malen vorher zu probieren. Warum? Es ist doch schade, wenn du dir Farben kaufst, die dir gar nicht so richtig Spaß machen. Oft bieten Geschäfte Schnuppermöglichkeiten oder Produktpräsentationen an. Oder du besuchst ein Mal-Event, wo du dich an einem Motiv versuchen kannst. Der Vorteil ist, dass du dabei auch gleich lernst, wie man die Pinsel in Form hält und einiges zu den Techniken erfährst.
Die Top-Drei: Gelb, Rot und Blau
Du kannst dich sicher noch erinnern, die Grundfarben. Gelb, Rot und Blau brauchst du, damit du alle Farben mischen kannst. Schwarz und Weiß sind keine Farben und können nicht gemischt werden, aber dazu später bei den sinnvollen Fünf.
Mit Rot und Gelb bekommst du ein schönes Orange, Rot und Blau erzeugen ein Violett und Gelb und Blau ein Grün. Je nachdem, welcher Teil mehr vorkommt, rückt die Farbe mehr zu dem einen oder anderen Teil.
Mischt du alle drei miteinander, entsteht ein schlammiges Braun.
Da wir aber Farben auch gerne heller und dunkler machen wollen oder sie abschwächen und sanfter erscheinen lassen möchten, fehlen uns zwei Töne.

Die sinnvollen Fünf: Gelb, Rot, Blau, Weiß und Schwarz
Zu den Grundfarben kommen Weiß und Schwarz dazu. Für mich total wichtig. Sie geben mir die Mögichkeiten, die Farben dunkler und heller zu machen. Ich kann Pastelltöne erzeugen, bekomme nur so zB ein Rosa und Pink oder auch ein schönes MIntgrün.
Weiß im Himmel oder als Gischt auf dem Meer. Schwarz für das Abdunkeln der Farben im Schatten oder etwa bei einem Nachthimmel.
Mit diesen Fünf bis du gut aufgestellt und kannst alles grundlegend mischen.

Die bequemen Sieben: Gelb, Rot, Blau, Weiß, Schwarz, Grün und Orange
Ja, hier wird es bequemer. Ein Grün fix fertig ohne Mischen zu besitzen, macht so manches Motiv schneller und einfacher. Zu Grün muss ich nicht viel erwähnen, du weißt genau, wo du es brauchst. Natur, Blätter, Bäume, Wiese und vieles mehr.
Orange, gemischt aus Rot und Gelb, ist besonders fein für alles im Herbst. Meist ist das Rot eher ein dunkleres Rot und kein helles Kirschrot. Mischt du es mit Gelb wird es dann kein leuchtendes Kürbis-Orange, sondern deutlich weniger farbenfroh. Daher ist mir ein echtes Orange voller Feuer so wichtig.
Denkst du dir nun aber, Orange kommt in meinen Bilder nie oder fast nie vor, dann wähle ein schönes Braun statt Orange!

Die Top-Ten: Gold für mich ein Muss plus deine Vorlieben
Ja, jetzt sind wir schon im "Luxus" angelangt. Aber ich mag Gold einfach sehr, sehr gerne. Es passt für mich in vielen meiner Motive. Schüttelt es dich aber ab und Gold gehört nicht zu deinen Freunden, dann lass es weg. Gold muss man lieben so wie ich.
Alternativ kann es Silber sein, dass du magst. Bei mir kommt es wesentlich seltener vor als Gold. Hier sind wirklich deine Vorlieben entscheidend.
Ist Blau ein großer Bestandteil deiner Malerei, dann kommt ein zweiter, hellerer Blauton hinzu, der mehr im Azur liegt. Du kannst dein Dunkelblau mit Weiß zwar heller mischen, nimmst ihm aber auch die Leuchtkraft des Blautons. Der Azurton ist leuchtend und farbintensiv!
Wenn du viel Natur zum Thema machst, Bäume liebst und Pflanzen, dann ist ein satter Braunton eine gute Entscheidung. Du hast einen Grundton, den du nach Belieben verändern kannst. Verschiedene Farben zu Braun gemischt, ergeben spannende Varianten.
Meine persönliche Top Ten: Gelb, Rot, Blau, Weiß, Schwarz, Grün, Orange, Gold, Azurblau und Braun.

Mein Tipp für deine Farbenwahl als Acryl-Anfänger
Dir empfehle ich, mit den bequemen Sieben oder den sinnvollen Fünf zu malen. Lass dir Zeit, erkunde deine Vorlieben, experimentiere beim Mischen und schau so, was dir fehlt. Vielleicht bist du auch mit fünf oder sieben so glücklich, dass es passt.
Es ist immer am besten, zuerst mit dem Bestehenden zu malen und zu schauen, ob überhaupt was fehlt. Gerade das Beschränken auf weniger Farben macht Spaß und du lernst extrem viel dabei. Nicht nur über das Mischen der Farben selbst, sondern auch über die Farben persönlich. Jeder Versuch, wo die Farbe nicht so wird, wie du es dir vorgestellt hast, zeigt dir aber auch eine Farbe, die aus deinen Mischtönen entstanden ist. So entdeckst du neue Kombinationen und malst mit Tönen, die dir gar nicht in den Sinn gekommen sind.
Ich wünsch dir viel, viel Spaß! Hast du deine Farben, dann geht es weiter mit dem Farbkreis von Itten. Wir werden ihn aber nicht streng mit kleinen Flächen mischen, wie du es aus der Schule kennst, sondern wie immer hier bei Farbabenteuer gemäß unserem Motto "Malen, Spaß, Auszeit!"
Bleib neugierig und freu dich auf den nächsten Blogbeitrag rund um die Farben!